Der Tag begann trostlos um 8:00 Uhr mit dem Treffen auf der von Nebel eingeschlossenen Anlage zum gemeinsamen Frühstück. Diese schon öfters praktizierte, in den letzten Jahren aber eingerostete Gewohnheit, war der Beginn eines ereignisreichen Tages. Aufgrund der Frühe war die Stimmung zu Beginn gedämpft, wurde dann aber beim Eintreffen der gegnerischen Mannschaft vom Tennisclub an der Sieg aus Siegburg deutlich fröhlicher.
Sehr schön war es, dass zahlreiche Zuschauer aus Siegburg nach Spich gereist sind, um „ihre“ Mannschaft von der Sieg zu unterstützen. Allerdings bekamen auch wir im Laufe des Tages immer mehr Unterstützung, so dass das Kräfteverhältnis immer ausgeglichener wurde.
Pünktlich um 9:00 konnten die Spiele beginnen. An die Neuerungen um die Leistungsklassen-Einstufung so wie den von Wilson überarbeiteten Spielball wurde nicht mehr gedacht.
Der anfänglich feuchte Boden ließ die Bälle sehr schnell schwer werden, aber auch hier schuf nach etwa einer Stunde die Sonne Abhilfe, die allmählich alle Wolken vertrieb.
Simon Schmitz (Nr.2) gewann sein Einzel souverän und hatte gute Chancen, seinem Gegner „eine Brille (= 6:0, 6:0) zu verpassen. Ich machte es an der vierten Stelle im zweiten Satz noch einmal spannend, konnte aber dann doch noch einen Zwei-Satz-Sieg nach Hause schaukeln.
Unsere „Nummer 6“ Philipp Röhrig stellte sich trotz fehlender Spielpraxis auf den Platz und unterlag nach großem Fight nur knapp.
In der zweiten Spielrunde gewann Daniel Kiessling (Nr.3) ebenfalls souverän 6:2, 6:3 und ließ sich auch nicht von den lautstarken Aufputschversuchen des gegnerischen Mannschaftsführers sowie des Publikums aus der Ruhe bringen. Nach dem Spiel war er dann sehr froh, im letzten Jahr einen Tennisschläger mit einer grifflastigeren Balance gewählt zu haben, da er damit „schneller am Ball war“. Gut zu wissen!
Daniel Voss bezwang im Endeffekt nicht ohne Anstrengung und Nervenstärke seinen spieltechnisch klasse Gegner an fünfter Stelle 6:3, 6:4.
Und dann gab es noch ein Wimbledon-würdiges Spiel auf dem Center Court: Das "Nummer-Eins-Match". Florian Röhrig musste gegen einen im vornherein als sehr starken Spieler eingestuften LK 7-Spieler antreten. Und die Erwartungen schienen sich zu erfüllen. Allerdings kämpfte der Flo immer weiter, so dass er nach einem knappen 4:6 im ersten Satz den zweiten Satz sogar überragend 6:2 gewann. Der unbeliebte Champions-Tiebreak musste herhalten. Diesen entschied der Favorit aus Siegburg knapp für sich, nicht zuletzt, da Flo`s Muskel am rechten Unterarm dicht machte und er immer wieder den Schläger nach festen Schlägen fallen lassen musste. Ihm kann man auf keinen Fall vorwerfen, sich nicht für die Mannschaft geopfert zu haben! Schade, dass es nicht ganz zum Sieg gereicht hat. Simon meinte nüchtern: „Der hätte für einen Sieg volle 150 Punkte in der Leistungsklassenwertung erhalten, ich habe jetzt schlappe fünf!“ Gegönnt hätten wir es ihm;)!
Der Zwischenstand nach den Einzeln belief sich nun also auf eine 4:2 Führung, so dass wir ein Doppel gewinnen mussten. Unser erkrankter, aber zwischenzeitlich eingetroffener Taktik-Coach Torsten meinte, dass man von Flo's Doppel wegen des „Ärmchens“ nicht viel erwarten und diesen auch eher ruhig aufspielen lassen sollte, damit er eine Woche später wieder fit sei. Demzufolge spielten wir die so genannten 7-er Doppel, das heißt 1+6, 3+4 und 2+5. Unsere Taktik ging auf, die starke LK 7-Nummer Eins der Gegner spielte im ersten Doppel und war demzufolge keine Gefahr mehr für die Anderen.
Der Druck wurde schnell von uns genommen, da Simon und Daniel ihr Doppel gigantisch schnell mit einer „Brille“ beendet haben. Um eine Zeitvorstellung zu geben: Fünf Minuten später sollte Daniel Kiessling mit mir den ersten Satz 6:2 gewinnen, der zweite Satz fiel dann genauso aus wie der erste. Es war eigentlich alles entschieden, aber wir brauchen jeden Punkt, um die Mission Aufstieg erfolgreich zu beenden.
Und einmal mehr stand der angeschlagene Florian im Mittelpunkt. Nachdem die beiden Brüder Röhrig den ersten Satz im ersten Doppel mit 4:6 verloren hatten, erkämpften sie ein 5:1 im zweiten Satz, ließen die Gegner jedoch auf 5:6 wieder herankommen. Die Spannung und Dramatik war unübertrefflich! Die eher tennisunerfahrenen Freundinnen am Spielfeldrand blickten nicht mehr durch... Der erste Tiebreak wurde erreicht. Und knapp gewonnen.
Nun mussten wir Spieler den Damen erklären, warum der zweite Tiebreak bis zehn geht, während der erste bei sieben aufgehört hat… Aber es wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn wirklich nur bis zehn gespielt würde. Jede Mannschaft hatte nämlich mindestens einen Matchball, so dass der zweite Tiebreak, der Champions-Tiebreak, mit 13:11 endete. Und so gewann Flo doch noch einmal den so gehassten Champions-Tiebreak und Philipp bekam reichlich Spielpraxis und wurde zunehmend sicherer. Ein Traumdoppel hat sich gefunden.
Das Endresultat ist vielversprechend und man darf sich auf das schon eine Woche später stattfindende Revierderby im TC Tiebreak Troisdorf freuen. Dann ist auch unser für die letzte Saison zum Erfahrungsaustausch nach Alfter geschickte „Neueinkauf“ Benedikt 'Bene' Olbertz zu bewundern.
Ich persönlich musste mich danach sofort zum Tanzkurs verabschieden, um auch abseits des Tennisplatzes eine gute Figur zu machen, allerdings sagte man mir, liebe Frau Röhrig, dass das Essen sehr lecker gewesen sein soll.
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